Zum ersten Mal seit fast anderthalb Jahren erhöht die Norges Bank den Leitzins – und zwar um 0,25 Prozentpunkte. In naher Zukunft wird es voraussichtlich mehrere Zinserhöhungen geben.
Das gab die Norges Bank am Donnerstag um 10 Uhr bekannt. Der Leitzins liegt seit dem 0. Mai letzten Jahres bislang bei 7 Prozent.
Die Wiedereröffnung der Gesellschaft hat der norwegischen Wirtschaft einen erheblichen Aufschwung verliehen, und die Aktivität ist jetzt höher als vor der Pandemie. Die Arbeitslosigkeit sinkt weiter, und die Kapazitätsauslastung scheint nahezu auf dem normalen Niveau zu liegen. Die Norges Bank geht davon aus, dass sich die wirtschaftliche Erholung im Herbst fortsetzen wird.
Allmähliche Normalisierung
– Die Normalisierung der Wirtschaft deutet darauf hin, dass nun eine schrittweise Normalisierung des Leitzinses beginnen sollte, sagt Gouverneur Øystein Olsen.
Unter Makroökonomen war die Meinung weit verbreitet, dass der Leitzins auf der September-Sitzung angehoben werden sollte, was auch von der Zentralbank signalisiert wurde. Die Zinsentscheidung dürfte der Ausgangspunkt für einen weiteren Zinserhöhungsprozess sein.
Hypothekendarlehen zu 3 Prozent
Professor Ola Grytten von der Bergen School of Business schätzt für NTB, dass der Basiszinssatz bis Ende 1,25 auf 2022 % steigen wird und der aktuelle Hypothekenzinssatz bei rund 3 % liegen wird.
schreibt die Norges Bank in der Begründung der Zinsentscheidung am Donnerstag, dass sie in den nächsten Jahren wahrscheinlich schrittweise zunehmen werden. Der Zinspfad liegt etwas höher als im vorherigen geldpolitischen Bericht.
– Da wir jetzt die Aussichten und das Risikobild einschätzen, wird es höchstwahrscheinlich im Dezember zu einer weiteren Erhöhung des Leitzinses kommen – sagt der Gouverneur.
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Ständige Unsicherheit
– Da wir nun die Aussichten und das Risikobild einschätzen, wird es im Dezember aller Voraussicht nach zu einer weiteren Erhöhung des Leitzinses kommen.
Der Zinsausschuss stellt fest, dass weiterhin Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Pandemie besteht und neue Virusvarianten die wirtschaftliche Erholung bremsen könnten. Gleichzeitig besteht weiterhin das Risiko, dass die Pandemie langfristige Folgen für die Beschäftigung haben wird.
Andererseits können Kapazitätsengpässe dazu führen, dass die Löhne und Preise stärker steigen als erwartet. Das Risiko einer zu hohen Inflation halte der Ausschuss jedoch für begrenzt, heißt es in der Begründung des Ausschusses.