Der Ausschuss für Geldpolitik und Finanzstabilität der Norges Bank hat einstimmig beschlossen, den Leitzins von 0,75 auf 1,25 Prozent anzuheben.
– Da wir jetzt die Aussichten und das Risikobild einschätzen, wird der Leitzins höchstwahrscheinlich im August auf 1,5 % angehoben, sagt Zentralbankgouverneurin Ida Wolden Bache.
Die norwegische Wirtschaft zeichnet sich durch hohe Aktivität und geringe freie Produktionskapazitäten aus. Die Arbeitslosigkeit ist stärker als erwartet gesunken und liegt auf einem sehr niedrigen Niveau. Inflation deutlich über Ziel. Die Kerninflation stieg stark an und war höher als erwartet. Angesichts des zunehmenden Lohnwachstums und des höheren Preiswachstums der von uns importierten Waren besteht die Aussicht, dass die Inflation noch einige Zeit über dem Zielwert bleiben wird.
Inflation deutlich über Ziel
Menu Zinssatz weiterhin auf niedrigem Niveau und die Geldpolitik ist expansiv. Nach Einschätzung des Ausschusses ist ein deutlich höherer Zinssatz erforderlich, um die Inflation im Bereich des Zielwerts zu stabilisieren. Ein angespannter Arbeitsmarkt bedeutet, dass die Beschäftigung wahrscheinlich auch dann hoch bleiben wird, wenn die Zinssätze in der Zukunft steigen.
– Die Aussicht auf eine längerfristig anhaltend hohe Inflation deutet darauf hin, dass sie schneller werden wird Zinserhöhung als bisher geschätzt. Ein jetzt schnellerer Zinsanstieg verringere das Risiko, dass die Inflation hoch bleibe und später eine stärkere Straffung der Geldpolitik nötig sei, sagt Notenbankpräsidentin Ida Wolden Bache.
Der Zinssatz kann weiter steigen
Bei der Erörterung der Risikolage äußerte der Ausschuss Bedenken, dass geringe Kapazitätsreserven in der norwegischen Wirtschaft, anhaltender internationaler Preisdruck und eine schwächere Krone zu einer über den Erwartungen liegenden Inflation führen könnten. Dann könnte der Zinssatz stärker steigen, als wir derzeit erwarten. Andererseits besteht auch die Gefahr, dass der rasante Anstieg der Zinsen im Ausland zu einer starken Wachstumsverlangsamung führt und der internationale Preisdruck schneller als erwartet nachlässt. Ein Zinsanstieg hierzulande könnte auch für eine stärker als erwartete Schwäche des Immobilienmarktes und des privaten Konsums sorgen. Sollten Inflation und Kapazitätsauslastung schneller als erwartet zurückgehen, könnten die Zinsen in geringerem Umfang angehoben werden.
Die Prognose für den Leitzins ist höher als im vorherigen geldpolitischen Bericht und bedeutet, dass der Zinssatz im kommenden Sommer auf rund 3 Prozent steigen wird.
Quelle: Norges Bank
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