Nach Angaben des UN-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR) sind in den vergangenen Tagen zwei Millionen Menschen aus der Ukraine in Nachbarländer geflohen. Damit handelt es sich um die am schnellsten wachsende Flüchtlingskrise in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg.

Die UN schätzt, dass als Folge der russischen Invasion und Krieg aus der Ukraine bis zu vier Millionen Menschen werden fliehen. Die Zahlen könnten höher sein.

Bei einem Besuch in der polnischen Grenzstadt Dorohusk traf Huitfeldt Frauen und ihre Kinder, die vor dem Krieg in ihrer Heimat geflohen waren.

– Der Krieg in der Ukraine wird bald zu einer großen humanitären Krise werden. Menschen, die in verschiedenen Teilen der Ukraine in Notunterkünften oder Kellern festsitzen, haben keine Nahrung und kein Wasser mehr. Der Bedarf an Hilfe für Millionen Zivilisten in der Ukraine wächst täglich, sagt Huitfeldt.

Die humanitäre Lage in und um die Ukraine verschlechtert sich von Tag zu Tag, Gewalt und Angriffe dauern an. Kriege in Städten und dicht besiedelten Gebieten, bei denen sowohl schwere Waffen als auch Streumunition eingesetzt werden, führen zu einer hohen Zahl ziviler Opfer.

– Die Menschen sind stark betroffen, jetzt überqueren sie die Grenze nach Polen und in andere Nachbarländer. Viele werden noch lange Zeit Schutz und Hilfe benötigen. Dann seien Menschlichkeit und ein professioneller Empfang von entscheidender Bedeutung, sagt Huitfeldt.

Die Gastfreundschaft und Großzügigkeit, die die Polen jetzt zeigen, ist rührend

Der Außenminister ist beeindruckt von den Bemühungen der Freiwilligen, der polnischen Behörden, der Vereinten Nationen und humanitärer Organisationen, denen es gelungen ist, in Rekordzeit ein System zur Aufnahme von Flüchtlingen zu schaffen.

– Dies ist eine Zeit, in der Einheit und Gemeinschaft über Grenzen hinweg nur stärker werden. Die Gastfreundschaft und Großzügigkeit, die die Polen jetzt zeigen, sei rührend, sagt Huitfeldt.

Die Regierung stellte zwei Milliarden norwegische Kronen für humanitäre Hilfe in der Ukraine und die Flüchtlingssituation bereit. Norwegen spendet 350 Millionen NOK dieser Unterstützung an die Bewegung des Roten Kreuzes. Nationale Rotkreuzgesellschaften in der Ukraine und den Nachbarländern spielen eine Schlüsselrolle bei der Reaktion auf die Bedürfnisse der direkt vom Konflikt Betroffenen und bei der Betreuung der aus dem Land Geflüchteten.

Die UN für Flüchtlinge in den Nachbarländern der Ukraine erhalten 250 Millionen NOK für Aktivitäten zugunsten von Flüchtlingen aus der Ukraine. Dies kommt zu den 50 Millionen Kronen hinzu, die bereits an den UN-Hochkommissar für Flüchtlinge gezahlt wurden.

– Heute habe ich Caritas, das Rote Kreuz und... getroffen. Norwegischer Rat Flüchtlingsangelegenheiten. Sie leisten jetzt wichtige Arbeit für ukrainische Flüchtlinge, die nach Polen kommen. „Ich habe versprochen, dass wir zusätzliche Mittel für ihre Arbeit bereitstellen werden“, sagt Huitfeldt

Die norwegische Unterstützung richtet sich auch an norwegische humanitäre Organisationen. Norwegen leistet auf Ersuchen der Ukraine und der Nachbarländer Hilfe über den EU-Notfallvorsorgemechanismus.

Darüber hinaus hat Norwegen beschlossen, etwa 50 Mio. NOK an EWR-Mitteln an Polen umzuverteilen, um die Situation auf der polnischen Seite der Grenze zu verbessern. Das Außenministerium sucht auch nach Möglichkeiten, EWR-Mittel in andere Empfängerländer umzuverteilen.

Treffen mit dem polnischen Außenminister Zbigniew Rau

Später am Tag der Minister für Angelegenheiten Das Ausland traf sich mit dem polnischen Minister Außenpolitik Zbigniew Rau. Die polnischen Behörden stehen bei der Betreuung von Flüchtlingen vor einer sehr anspruchsvollen Aufgabe. Anniken Huitfeldt dankte den Polen für ihre Bemühungen, flüchtende Ukrainer aufzunehmen.

– Ich habe mich für die Solidarität und Großzügigkeit bedankt, die Polen den Flüchtlingen entgegenbringt. Gleichzeitig habe ich betont, dass Norwegen alles in seiner Macht stehende tun muss, um die Krise zu bewältigen. Denn wo Putin eine Kluft zwischen zwei Nationen schafft, haben wir eine Einheit und ein westliches Bündnis gesehen, das stärker ist als je zuvor, sagt Huitfeldt.

Foto: Christian Boysen / UD

Quelle: regjeringen

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