Im Jahr 2022 gab es in Norwegen einen starken Anstieg der Gonorrhoe-Fälle, insbesondere bei jungen Heterosexuellen. Das FHI bittet die Gesundheitsdienste um Wachsamkeit.
– Gonorrhoe ist hoch ansteckend. Jetzt müssen wir junge Menschen dazu bringen, Kondome zu benutzen, sagt der leitende Berater Øivind Nilsen vom FHI.
– Besonders besorgniserregend ist der starke Anstieg der Infektionen bei jungen Frauen. Frauen infizieren sich leichter und sind anfälliger für schwerwiegendere Krankheiten als Männer, sagt Øivind Nilsen.
Die Inzidenz von Gonorrhoe stieg in den 10 Jahren von 2010 bis zur Pandemie 2020 deutlich an, insbesondere bei Männern, die Sex mit Männern haben, ging jedoch während der Pandemie stark zurück. Im Jahr 2022 stieg die Inzidenz erneut an. Besonders sichtbar ist dies seit August bei jungen Heterosexuellen aufgrund der normalen Wiedereröffnung von Universitäten und Hochschulen. Dies zeigen Daten des Infectious Disease Reporting Systems.
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Die gemeldeten Fälle bei Frauen haben sich innerhalb weniger Jahre verzehnfacht
Daten für 2022 zeigen einen Anstieg der gemeldeten Fälle von Gonorrhoe bei Frauen um das Zehnfache im Vergleich zu den Vorjahren, von 51 Fällen im Jahr 2012 auf 499 im Jahr 2022.
Die Mehrheit der im Jahr 2022 Infizierten ist zwischen 20 und 29 Jahre alt, wobei das Durchschnittsalter bei Frauen bei 22 Jahren und bei heterosexuell infizierten Männern bei 25 Jahren liegt.
FHI benachrichtigt Ärzte und Kliniken Infektionskontrolle in den am stärksten betroffenen Gemeinden, darunter Bergen, Oslo, Trondheim und Stavanger, über die Situation im vergangenen August. Es folgten gezielte Informationen für Studentengemeinden und Gesundheitszentren, einschließlich umfassender Medienberichterstattung.
Der besorgniserregende Trend setzt sich auch im Jahr 2023 fort. Allein im Januar wurden 277 neue Fälle gemeldet, davon 116 bei Frauen. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, wird es im Jahr 2023 voraussichtlich mehr als 3000 Gonorrhoe-Fälle geben.
Ein Angstausbruch unter jungen Heterosexuellen
– Gonorrhoe ist hoch ansteckend. Das Potenzial für einen Ausbruch ist erheblich, wenn die Infektion jetzt bei heterosexuellen jungen Menschen auftritt, wo häufige Partnerwechsel und eine geringe Verwendung von Kondomen üblich sind, sagt Øivind Nilsen.
Besonders wichtig sind eine verstärkte Aufmerksamkeit für die Krankheit und Kenntnisse über das Infektionsrisiko bei jungen Menschen.
– Jetzt müssen wir junge Menschen dazu ermutigen, Kondome zu benutzen. Denken Sie daran, dass fast alle Infektionen auftreten, wenn Sie einen neuen oder zufälligen Partner treffen – verwenden Sie immer ein Kondom – fordert er.
Eine ordnungsgemäße Behandlung und eine genaue Verfolgung der Infektion sind wichtig
– Gezielte Tests und Diagnostik und geeignete Auswahl von Antibiotika zur Behandlung sowie genaue Verfolgung von Infektionen in Gesundheitsdienst seien jetzt entscheidend, um die Situation unter Kontrolle zu bringen, sagt Nilsen.
Die Gesundheitsdirektion und das Institut für öffentliche Gesundheit beobachten die Situation genau. Sie verschicken derzeit Briefe an Stadtärzte im Land mit Informationen zur Situation, Ratschlägen zu vorbeugenden Maßnahmen, Verfügbarkeit von Tests, Behandlung und der Bedeutung einer genauen Infektionsverfolgungszeichnung. Das FHI hat auch Informationsmaterialien für die breite Öffentlichkeit erstellt, die von Gesundheitsdiensten genutzt werden können.
Über Gonorrhoe
- Gonorrhoe wird durch sexuellen Kontakt über die Schleimhäute der Genitalien, des Rachens oder des Mastdarms übertragen.
- Das Infektionsrisiko beim ungeschützten Vaginalverkehr mit einem infizierten Partner liegt bei Frauen bei 50–70 % und bei Männern bei 20–30 %.
- Unbehandelt kann Gonorrhoe mehrere Monate lang ansteckend sein.
- Gonorrhoe kann während der Geburt von der Mutter auf das Kind übertragen werden und eine schwere Augeninfektion verursachen.
- Etwa die Hälfte aller Frauen mit Gonorrhoe haben keine Symptome.
- Die Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten der Symptome beträgt in der Regel etwa eine Woche.
- Die häufigsten Symptome bei Frauen sind Veränderungen des Ausflusses, Menstruationsblutungen und Schmerzen im Unterbauch. Bei Männern treten in der Regel Symptome wie Brennen beim Wasserlassen sowie eitriger Ausfluss aus der Harnröhre auf.
- Die Infektion kann bei Frauen zu einer Entzündung der Eileiter und des Beckens und bei Männern zu einer Schwellung und Druckempfindlichkeit der Nebenhoden führen. Es kann zu Spätfolgen wie chronischen Schmerzen und Unfruchtbarkeit kommen.
- Eine Gonorrhoe-Infektion im Rachen oder Mastdarm verursacht normalerweise keine Symptome oder wird fälschlicherweise als eine andere Ursache interpretiert.
- Die Infektion wird mit Antibiotika behandelt. Der richtige Einsatz von Antibiotika ist sehr wichtig, da Bakterien leicht Resistenzen entwickeln.
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Quelle: Norwegische Gesundheitsdirektion
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