Der norwegische Staat wird SAS nicht mit neuem Kapital beitreten. Der Staat kann unter bestimmten Bedingungen einem Debt-to-Equity-Swap zustimmen, wird aber nicht der langfristige Eigentümer von SAS sein.
– SAS befindet sich in einem herausfordernden Umstrukturierungsprozess und ich hoffe, dass das Unternehmen als nachhaltige Fluggesellschaft gestärkt aus diesem Prozess hervorgehen wird. Der norwegische Staat wird weiterhin ein konstruktiver Gläubiger sein. Gleichzeitig möchte ich betonen, dass unsere Aufgabe vor allem darin besteht, die Interessen der Gemeinschaft zu wahren und mögliche Verluste so weit wie möglich zu begrenzen, sagt Handels- und Industrieminister Jan Christian Vestre.
– SAS steht vor großen Herausforderungen und erfordert eine Umstrukturierung. Ich möchte Management und Gewerkschaften ermutigen, gute Lösungen zum Wohle des Unternehmens und der Kunden zu finden. Das Unternehmen ist eine „Hochzeit“ der skandinavischen Zusammenarbeit und des skandinavischen Modells. Eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber ist unser Erfolgsrezept. Das sei heute so wichtig wie eh und je, sagt Vestre.
Das Unternehmen schuldet dem norwegischen Staat 1,5 Milliarden NOK
Der norwegische Staat ist über Eksportfinansiering Norge (Eksfin) Gläubiger von SAS, da das Unternehmen vom Luftfahrtgarantieprogramm profitiert hat. Das Unternehmen schuldet dem norwegischen Staat 1,5 Milliarden NOK. Das Garantieprogramm wurde im Zuge der Pandemie ins Leben gerufen, um Fluggesellschaften Liquidität zu verschaffen, wenn sie von Reisebeschränkungen stark betroffen waren. Das Programm endete im Juni 2021. Mittlerweile sind die Beschränkungen schon seit einiger Zeit aufgehoben, der Flugverkehr läuft wieder, die Situation ist aber weiterhin herausfordernd.
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– Der norwegische Staat wird kein neues Kapital bereitstellen und nicht der langfristige Eigentümer von SAS sein. Allerdings können wir angesichts der Situation des Unternehmens unter bestimmten Voraussetzungen einer Umwandlung von Schulden in Aktien zustimmen, wenn wir dies für erforderlich halten. Dies setzt voraus, dass der Umstrukturierungsplan ausreichend ist und alle Akteure zur Lösungsfindung beitragen, sagt Handels- und Industrieminister Jan Christian Vestre.
Dialog mit allen Stakeholdern
Eksfin wird einen weiteren Dialog mit dem Unternehmen führen. SAS befindet sich im Dialog mit allen Stakeholdern des Unternehmens über den Restrukturierungsplan SAS Forward, den das Unternehmen im Februar auf den Weg gebracht hat.
– Ich möchte nicht über den Ausgang des weiteren Prozesses für SAS spekulieren. Für wichtige Unternehmen Ziel ist es, eine Umstrukturierung durchzuführen, die die Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität langfristig sichert. Wichtig sind auch die Voraussetzungen, um eine zentrale Position auf dem norwegischen und skandinavischen Luftverkehrsmarkt zu behaupten. Seitens des Staates werde Eksfin als Gläubiger den Prozess verfolgen und sich dafür einsetzen, den Verlust von Steuergeldern so gering wie möglich zu halten, sagt Vestre.
Quelle: regjeringen
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