Seit unserer Kindheit wurden wir über die wunderbaren Eigenschaften des norwegischen Lebertrans unterrichtet und darauf aufmerksam gemacht. Darin steckt viel Wahres: Fischöl aus dem sauberen Norwegischen Meer ist sehr gesund. Es stellt sich jedoch heraus, dass solche Produkte nur 10 % des gesamten Apothekensortiments ausmachen. Wie funktioniert dieser Markt?
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Was ist Lebertran?
Laut Definition werden Öle, die aus Kabeljau oder kabeljauähnlichen Fischen gewonnen werden, Lebertran genannt. Am besten ist es, wenn sie in sauberen Gewässern gefangen werden – z.B. im Norwegischen Meer. Die journalistische Recherche von Marit Higraff und ihrem Team führte jedoch zu alarmierenden Ergebnissen. Reines Lebertran macht etwa 10 % aller auf dem polnischen Markt erhältlichen Produkte aus. Dies geht aus dem Bericht mit dem Titel hervor „Omega3 – auf wessen Kosten?“, das ins Polnische übersetzt wurde.
Es war 2009
Die Reportage wurde im April 2009 gedreht. Während der Dreharbeiten erfuhr Marit Higraff (Regisseurin), dass die meisten „Fischöl“-Produkte mit Öl aus südamerikanischen Fischen gefüllt sind. Am umstrittensten ist, dass die Fanggründe für diese Fische – gelinde gesagt – nicht die saubersten sind.
Norwegischer Lebertran aus… Peru und Chile
Bei einer journalistischen Recherche stellte sich heraus, dass die meisten Produkte mit „norwegischem“ Lebertran Fischöle von Arten wie Sardinen oder Sardellen enthielten. Besorgniserregend ist auch die Tatsache, dass sie auch Gemische unbekannter Herkunft enthielten. Darüber hinaus stellt sich heraus, dass über 70 % des „norwegischen Lebertrans“ aus Chile oder Peru stammt. In der peruanischen Stadt Chimbote gibt es beispielsweise 50 norwegische Fabriken, die Lebertran-Kapseln herstellen.
Niedrige Produktionsstandards
Es stellte sich auch heraus, dass der Produktionsprozess von Fischölkapseln selbst eine Menge Umweltverschmutzung verursacht. Alles weil Industrieabwässer werden unsachgemäß behandelt und entsorgt zum Meer. Wirkung? Mehr als 53 Millionen Kubikmeter Schlamm liegen auf dem Meeresboden. Dabei handelt es sich um Produktionsabfälle, die für das gesamte Ökosystem giftig sind.
Sardinen von einem schmutzigen Angelplatz
Im selben Meer gibt es unter anderem Fischgründe: Sardinen. Fischer verbringen oft 30 Stunden diese Fische fangen. Daher sind sie nicht nur mit einer unsauberen Umgebung kontaminiert, sondern kommen oft bereits beschädigt in der Fabrik an. Dies führt zu einer geringen Qualität und fragwürdigen gesundheitsfördernden Wirkungen.
Es gibt Alternativen
Aus dem oben Gesagten geht klar hervor, dass „norwegischer Lebertran“ überhaupt nicht so norwegisch ist. Es enthält sicherlich keine deklarierten gesundheitsfördernden Eigenschaften. Das Öl selbst stammt nicht aus Kabeljau oder Kabeljaufisch – es werden größtenteils Sardinen aus kontaminierter Fischerei verwendet. Bis sie in der Fabrik ankommen, sind sie bereits kaputt, da die Fischer oft mehr als 30 Stunden auf See verbringen. Eine Alternative sind beispielsweise polnische Leinöle, die ebenfalls essentielle ungesättigte Fettsäuren enthalten.