Mit der Umsetzung der EU-Modernisierungsrichtlinie in Norwegen wird es wesentliche Änderungen in mehreren zentralen Verbraucherschutzgesetzen geben.
– Für Unternehmer ist es wichtig, sich mit den Veränderungen vertraut zu machen. Sie müssen sich mit ihren Pflichten und Rechten als Verbraucher vertraut machen und sicherstellen, dass diese respektiert werden. Im Falle eines Gesetzesverstoßes würden Unternehmen größere Risiken als bisher eingehen, sagt Trond Rønningen, Direktor der norwegischen Verbraucherschutzbehörde.
Lesen Sie auch: Wahlen 2023 – Bezirkswahlkommissionen in Norwegen
Durch die Änderungen werden die aktuellen Verbraucherschutzgesetze aktualisiert, um sie besser in den Alltag des modernen und digitalen Verbrauchers zu integrieren. Sie müssen auch dafür sorgen, dass die Aufsichtsbehörden Vorschriften wirksamer durchsetzen und darauf reagieren können.
Das Leben als Verbraucher muss einfacher werden, und Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie sich an neue Vorschriften anpassen und die notwendigen Änderungen an ihren Praktiken vornehmen.
Hier finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Änderungen, über die wir sprechen du musst wissen, die ab dem 1. Oktober in Kraft tritt.
Neue Regeln für den Haus-zu-Haus-Verkauf
Für diejenigen, die an Haustürverkäufen beteiligt sind, gibt es nun klarere Regelungen, wie diese Art von Verkäufen abgewickelt werden kann. Verbraucher haben nun das Recht, sich gesetzlich das Recht vorzubehalten, unaufgeforderte Haustürverkäufe abzulehnen, indem sie beispielsweise ein entsprechendes Schild oder einen Aufkleber anbringen, der darauf hinweist, dass Haustürverkäufe zu bestimmten Zeiten verboten sind.
Das Vorbehaltsrecht besteht nicht bei Spendenaktionen für gemeinnützige Zwecke, es sei denn, es handelt sich um Unternehmer.
Bei Haustürverkäufen gilt außerdem eine obligatorische Verlängerung der Zahlungsfrist auf 14 Tage, wenn der Betrag 1500 CZK übersteigt. Hierbei handelt es sich um ein Zusatzrecht zum Widerrufsrecht des Verbrauchers. Das Widerrufsrecht erstreckt sich auf Fälle, in denen die Dienstleistung erbracht wurde oder auf den Kauf personalisierter Waren, beispielsweise Waren mit eingraviertem Namen.
Preismarketing
Die Preisinformationsverordnung wird dahingehend geändert, dass nun klarere Regeln für die Vermarktung von Preisnachlässen auf Waren gelten. Nach den neuen Regeln müssen Händler in solchen Fällen stets den niedrigsten Preis offenlegen, der in den letzten 30 Tagen vor der Vermarktung berechnet wurde.
Nutzerbewertungen von Verbrauchern
Um die Glaubwürdigkeit von Verbraucherbewertungen im Internet zu gewährleisten, werden neue Regeln eingeführt, um sicherzustellen, dass Benutzerbewertungen echt sind. Zunächst wird eine Informationspflicht über die vom Unternehmer durchgeführten Aktivitäten eingeführt, damit die Meinungen der Nutzer von echten Verbrauchern stammen, die Waren oder Dienstleistungen genutzt oder gekauft haben. Darüber hinaus sind mehrere Praktiken verboten. Von nun an ist es immer verboten:
- behaupten, dass Benutzerbewertungen echt sind, ohne angemessene Maßnahmen zur Verhinderung falscher Bewertungen zu ergreifen
- Meldung oder Verantwortung dafür, dass jemand oder etwas falsche Benutzerbewertungen oder Empfehlungen abgibt
- gezielte Präsentation von Erwähnungen und Nachrichten in sozialen Medien im Marketing
Neben klaren Verboten, die die Durchsetzung der Regeln gegenüber Betrügern erleichtern, sollen die Regeln Unternehmen dazu motivieren, gute und wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass Nutzerbewertungen von echten Verbrauchern stammen.
Online-Handelsplattformen
Für Verbraucher ist es manchmal schwierig zu wissen, mit wem sie Geschäfte abwickeln und welche Rechte sie beim Handel auf Online-Marktplätzen haben. Infolgedessen werden mehrere neue Informationspflichten eingeführt, um den Online-Kauf bei Dritten sicherer zu machen. Diese Anforderungen bedeuten unter anderem, dass jeder, der Online-Handelsplattformen anbietet, die Kriterien offenlegen muss Ranking der Angebote in den Ergebnissen Suche, unabhängig davon, ob der Verkäufer ein Unternehmen ist oder nicht. Darüber hinaus gelten die Verbraucherschutzvorschriften nicht unbedingt, wenn der Verkäufer eine Privatperson ist. Darüber hinaus muss klar sein, wie Marktplatzanbieter und Verkäufer die Verantwortung zwischen ihnen aufteilen, beispielsweise wenn eine Partei für den Versand und die andere für die Qualität der Ware und etwaige Reklamationen verantwortlich ist.
Änderungen des Widerrufsrechts bei digitalen Inhalten
Bei einigen Arten digitaler Inhalte ist ein sofortiger Zugriff wünschenswert, auch wenn das Widerrufsrecht nach Vertragsbeginn erlischt. Zum Beispiel beim Kauf/Leihe eines Films oder bei Mikrotransaktionen in Spielen. Die Gesetzesänderung ermöglicht nun den Ausschluss digitaler Inhalte vom Widerrufsrecht, wenn der Verbraucher der Lieferung der Inhalte vor Ablauf der jeweiligen Widerrufsfrist ausdrücklich zustimmt. Unternehmer müssen jedoch daran denken, zu bestätigen, dass der Vertrag in Übereinstimmung mit dem Gesetz geschlossen wurde, so dass das Recht zum Rücktritt vom Vertrag nicht besteht.
Wirksame Sanktionen
Damit Unternehmen Gesetze einhalten können, ist es wichtig, dass Sanktionen wirksam und abschreckend sind. Die norwegische Verbraucherschutzbehörde ist nun befugt, in mehr Fällen als zuvor Geldstrafen für Gesetzesverstöße zu verhängen. Das Amt kann Strafen für Verstöße gegen das Verbot versteckter Werbung und missbräuchlicher Vertragsbedingungen im Marketinggesetz sowie für Verstöße gegen zusätzliche Bestimmungen des Gesetzes über das Recht auf Vertragsrücktritt verhängen.
Es wird eine Höchstgrenze für die Höhe der Strafen bei Gesetzesverstößen eingeführt. Diese Obergrenze beträgt 4 % des Jahresumsatzes oder 25 Millionen Kronen, je nachdem, welcher Betrag höher ist. Die gleiche Einschränkung gilt für diejenigen, die zur Rechtsverletzung beigetragen haben.
Die Rolle des Verbraucherschutzamtes
Das Verbraucherschutzamt wird die neuen Regelungen durchsetzen und erläutern. Zukünftig werden wir unter anderem Themenseiten und Informationsmaterialien aktualisieren, damit sowohl Unternehmer als auch Verbraucher Zugang zu aktuellen Informationen zu Vorschriften haben. Wir werden auch die Bereitstellung von Unterstützung und Erläuterungen für bestimmte Branchen, die von diesen Änderungen besonders betroffen sind, priorisieren. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Vorschriften, mit denen Sie sich unbedingt vertraut machen sollten.
Liken Sie uns auf Facebook und teilen Sie unseren Beitrag mit anderen
Quelle: Amt für Verbraucherschutz
Lesen Sie auch: Umstieg auf Winterreifen: Gute Reifen sind ein wesentlicher Faktor für die Sicherheit